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Galerie Kunstgenuss - AUSSTELLUNGEN - K-I-S-(S) - Konkret - Informell - Surreal - (Sinnlich) - K-I-S-(S) - Konkret - Informell - Surreal - (Sinnlich) // 23. November 2013 - 16. Februar 2014
     

 

K-I-S-(S) - Konkret - Informell - Surreal - (Sinnlich) // 23. November 2013 - 16. Februar 2014

Kunstwerke, die sich drei Stilrichtungen zuordnen lassen, und einige „sinnliche“ Exponate versammelt Galerist Wolfgang Knaup zurzeit in seiner Galerie KunstGenuss an der Liebigstraße. Unter dem Titel „K-I-S-(S)“ hat er Beispiele für konkrete, informelle und surrealistische Arbeiten zusammengestellt, anhand derer man eine kleine Reise durch Tendenzen der modernen Kunst antreten kann.

„Meiner Meinung nach ist die Malerei, die man die abstrakte nennt, kein -ismus, wie es deren in der letzten Zeit viele gegeben hat, sie ist weder ein Stil noch eine Epoche in der Geschichte der Kunst, sondern einfach ein neues Ausdrucksmittel, eine andere menschliche Sprache...“ Dieses Zitat wird Hans Hartung zugesprochen, einem der führenden Vertreter des Informel als gestischer Abteilung der abstrakten Malerei.

Lithografien und Holzschnitte von Hartung sind in dieser Ausstellung zu sehen. Sie zeigen, wie sich seine künstlerische „Sprache“ anhört. Mit einem schwunghaft gezogenen Spachtel formuliert er, was er zu sagen hat. Oder er bündelt filigrane Linien zu einem ausdruckskräftigen Kumulus.

Wenn die Sinne dagegen berechnet werden, gelangt man zur konkreten Kunst. Was sich hinter dem Farb- und Form-Kalkül dieser Abteilung nicht gegenständlicher Kunst verbirgt, versucht das zurzeit laufende VG-Jahr zu vermitteln, das sich mit den Bildkonstruktionen des in Osnabrück geborenen Künstlers Friedrich Vordemberge-Gildewart (kurz VG) beschäftigt. In der Galerie Kunstgenuss wird anschaulich vermittelt, wie Jo Niemeyer, ein zeitgenössischer Konkreter, arbeitet. Für Siegfried Hoffmann, den Motor der VG-Initiative, entwarf er ein Werk, das er dem Platz in dessen Wohnzimmer „anpasste“. Berechnungszeichnungen, Modelle, Fotomontagen und das Original-Kunstwerk legen Zeugnis von der Arbeitsweise des Künstlers ab, der streng nach den Proportionen des „Goldenen Schnitts“ konstruiert.

Dass die Stile und -ismen keinen strengen Regeln gehorchen, zeigen Werke von Günther Uecker. Seine Nagelbilder haben zwar eine Neigung zum Seriellen und verführen zur haptischen Erkundung, derweil seine Malerei tatsächlich informelle Züge trägt. Neben Lithografien von Joan Miró und Farbradierungen von Georg Baselitz wandelt der Besucher aber auch auf den Spuren der Surrealisten, wenn er sich der Druckgrafik des Spaniers Evru Zush oder des Chilenen Roberto Matta zuwendet. Als regionales Element hat Galerist Knaup Arbeiten von Gabriele Hagenhoff in die Ausstellung integriert. Sie fertigte speziell für die Schau eine Doppelskulptur unter dem Titel „Kiss“. Die Keramikobjekte stellen einen weiblichen und einen männlichen Körper dar und bilden in ihrer Rundlichkeit einen Kontrast zu den eher bizarren bis geschwungenen Formen, die sie sonst brennt.

Neue Osnabrücker Zeitung, 27.11.2013
Fotos: Klaus Lindemann